UG-ÖEL des Landkreis Ebersberg
Bei Großschadenslagen, bei denen die Einsatzleitung nach dem Bayerischen Katastrophenschutzgesetz (BayKSG) festgelegt ist, d.h. bei Einsätzen mit erhöhtem Koordinierungsbedarf und Katastrophen, übernimmt ein vom Landratsamt vorbenannter Örtlicher Einsatzleiter (ÖEL) die taktisch-operative Einsatzleitung aller im Schadensgebiet eingesetzten Kräfte. Dem ÖEL steht für seine Aufgaben eine UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung) unterstützend zur Verfügung.
Bei klassischen Feuerwehreinsätzen, für die keine Einsatzleitung nach dem BayKSG erforderlich ist, wird die Einsatzleitung durch Art. 18 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes (BayFwG) geregelt. Einsatzleiter ist normalerweise der Kommandant der für den Schadensort zuständigen Ortsfeuerwehr. Im Landkreis Ebersberg unterstützt die UG-ÖEL auch bei größeren Feuerwehreinsätzen den Feuerwehreinsatzleiter entsprechend der Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 100 mit Führungsgehilfen und Kommunikationsmitteln sowie bei der Lagedarstellung und der Dokumentation.
Die UG-ÖEL wird auf Anforderung des Einsatzleiters oder bei größeren Einsätzen automatisch von der Integrierten Leitstelle Erding (ILS Erding) alarmiert. Die Mannschaft der UG-ÖEL fährt dann mit den vorhandenen Einsatzleitfahrzeugen sowie mit privaten PKWs direkt an die Einsatzstelle. Bei Einsätzen auf den Autobahnen BAB 94 und BAB 99 wird die UG-ÖEL von dem Mehrzweckfahrzeug (MZF) der Feuerwehr Pliening unterstützt, das die Mitglieder der UG-ÖEL von einem Sammelpunkt zur Einsatzstelle auf die Autobahn bringt.
Die UG-ÖEL übernimmt im Einsatz die folgenden Aufgaben:
- Standort der Einsatzleitung einrichten und kennzeichnen
- Kommunikationsverbindungen zu der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt, zur ILS, zu den eingesetzten Kräften und zu sonstigen beteiligten Dienststellen herstellen, aufrechterhalten und betreiben
- Unterstützung des Einsatzleiters bei der Lageerkundung, Einsatzplanung, Koordinierung und Überwachung aller eingesetzten Kräfte
- Bereitstellen von Führungsgehilfen für den Einsatzleiter und ggf. für die Abschnittsleiter
- Erstellung der Lagekarte
- Dokumentation des Einsatzes (Einsatztagebuch)
- Erstellung von Kräfteübersichten
- Erstellung des Presseberichts auf Anweisung des Einsatzleiters (bei Feuerwehreinsätzen)
- Besondere durch den Einsatzleiter zugewiesene Aufgaben
Die UG-ÖEL stellt ferner das Personal und das Einsatzleitfahrzeug zur Unterstützung eines Kontingentführers. Ein Kontingentführer befehligt den Einsatz eines Hilfeleistungskontingents, welches zur länder- und staatenübergreifenden überregionalen Katastrophenhilfe dient. Ein Hilfeleistungskontingent setzt sich aus einer Grundkomponente und einer lageangepassten Spezialkomponente zusammen und umfasst insgesamt zirka 110 Personen.
KBM Stefan Gaedtke
Fahrzeuge
Der UG-ÖEL stehen drei Einsatzfahrzeuge zur Verfügung.
Das neueste Fahrzeug ist der ELW UG-ÖEL Kater Ebersberg 13/1. Er ist mit modernster Technik und nach aktuellen Vorgaben aufgebaut.
Der Kater Ebersberg 12/1 ist Bestandteil eines ehemals aus zwei Fahrzeugen bestehenden ELW 2. Es handelt sich um den Besprechungswagen, das zweite Fahrzeug mit der Technikausstattung musste bereits außer Dienst genommen werden.
Das provisorische Einsatzleitfahrzeug (ELF) mit dem Funkrufnahmen “Kater Ebersberg 10/1” ersetzt temporär ein vollwertiges Einsatzleitfahrzeug, das im Jahr 2020 durch einen technischen Defekt irreparabel zerstört wurde und nicht kurzfristig durch ein entsprechendes Fahrzeug ersetzt werden konnte.
Diese Fahrzeuge dienen mit der Mannschaft vorrangig zur Unterstützung des Örtlichen Einsatzleiters (ÖEL) im Katastrophenfall. Zusätzlich wird der Feuerwehreinsatzleiter unterstützt. Sollte ein Katastrophenfall eintreten, teilt sich die Mannschaft und die Fahrzeuge auf, um sowohl den ÖEL als auch den Feuerwehreinsatzleiter zu unterstützen.
Drohne
Die Drohnengruppe ist Bestandteil der UG-ÖEL Ebersberg. Aktuell verfügt die Einheit über eine Drohne, die mit einer Wärme- und Restlichtkamera ausgestattet ist. Damit sollen aktuelle Luftbilder von Einsatzstellen bei großen Einsätzen generiert werden. Mithilfe der Luftbilder soll es dem Einsatzleiter ermöglicht werden, einen besseren Überblick über die Einsatzstelle (z. B. Fahrzeugaufstellungen, bei Überschwemmungen) und der Gefahrenschwerpunkte (z.B. Brandherde) zu bekommen. Die Luftbilder können auch Bestandteil der Lagedarstellung und Dokumentation sein.
Generell wird sehr eng mit der Drohneneinheit der FF Poing zusammen gearbeitet. Diese wird normalerweise bei größeren Brandeinsätzen mitalarmiert.